Tanka Gábor
Schon vor langer Zeit machten wir uns Gedanken, wie wir an die größten Karpfen in einem See kommen. Es ist ja nicht so, dass wir keine Karpfen fangen, aber die Fänge der großen Karpfen über 15 kg waren selten. Wenn ich schnorcheln war, konnte ich die Karpfen sehen, aber auf die Matte bekamen wir unseren Zielfisch nicht. Also machten wir uns weitere Gedanken.
„Marko“
Ich recherchierte in einem bekannten Karpfen Buch über die richtige Montage, die Schnur, Vorfachschnur, Blei und welcher Haken für die sehr scheuen Karpfen der Richtige wäre. Bekanntlich sind ja die letzten 20 Meter der Köderpräsentation das Wichtigste. So änderte ich drei Sachen um meine Montage unauffälliger zu machen und um die Hakeigenschaft zu verbessern.
„Marcus“
Ich machte mir Gedanken über die Taktik, die Futtertaktik und den Köder. Beim Surfen im Internet bin ich auf einen Workshop von Keen Carp aufmerksam geworden. Sollte es wirklich etwas geben, womit man gezielt auf die großen im See angeln kann!? Mit gemischten Gefühlen aber sehr viel Hoffnung überzeugte ich Marko uns bei einem Workshop in Berlin anzumelden.
Nun ging es endlich zum Workshop nach Berlin. Die ganze Hinfahrt überlegten wir, was uns doch heute erzählt werden würde!? Werden wir überhaupt etwas Neues erfahren, oder ist es nur eine Werbeveranstaltung von einem weiteren Boiliehersteller!? An dieser Stelle möchten wir nicht zu viel verraten, aber es sollte unsere Fangergebnisse zum positiven verändern. Mit neuen Erkenntnissen und viel Selbstbewusstsein fuhren wir wieder nach Hause.
Ein paar Tage später planten wir unsere erste Session an einem für uns unbekannten See. Zwei Wochen bevor wir angeln wollten, suchten wir uns beim Schnorcheln die richtigen Angelspots aus. Mit Absicht haben wir uns für eine Stelle entschieden, wo sonst kein anderer Angler sitzt. Denn der Weg dorthin ist sehr steil und lang. Nun nahm ich telefonischen Kontakt mit Keen Carp auf, um die richtige Angel- und Futtertaktik zu besprechen. Nach dem Beratungsgespräch stand der Köder und die Taktik fest. Es sollte der Big Water Mix mit Spanish Red Flavour in 24mm aus dem Baitservice werden werden.
„Marko“
Nach getaner Arbeit konnte ich nun endlich zum Gewässer fahren. Nun musste ich nur das gelernte richtig anwenden. Endlich am Gewässer angekommen, bereitete ich sehr penibel meine Ruten vor und legte sie auf meine Spots aus. Mehrmals stellte ich mir die Fragen ob ich wirklich alles richtig gemacht habe. Werden wir nun die größten Karpfen im See fangen?
„Marcus“
Nach erfolgreicher Teilnahme an dem Workshop konnte ich es kaum abwarten endlich das neu gelernte am Wasser umzusetzen. Mit voller Euphorie und Ehrgeiz ging es nun endlich ans Wasser. Voller Tatendrang setzte ich das neu erlernte Wissen in die Tat um und brachte meine Ruten raus und war voller Hoffnung, dass es mit dem Zielfisch klappt. Die Frage ob wir alles richtig gemacht haben und jetzt die Großen Fische fangen wird sich zeigen.
Genau 40 Minuten nach dem Ausbringen der Ruten, hörten wir den Ton vom Bissanzeiger. Jetzt bloß keinen Fehler machen. Nach einem kurzen Drill konnte Marko den ersten Karpfen aus dem neuen Gewässer landen. Mit 14,1 kg sicher nicht der größte, aber ein sehr guter Einstieg.
Dann sollten wir doch eine Weile auf den nächsten Fisch warten. Aber gerade als wir uns unser Abendbrot schmecken lassen wollten, ging die zweite Rute ab. Nun war Marcus an der Reihe und präsentierte uns einen Spiegelkarpfen mit 14,2 kg.
Das sollten die einzigen Fische an diesem herrlichen Sommertag bleiben. So konnten wir bei einer abgekühlten Nacht durchschlafen. Beim Frühstück grübelten wir, wieso in der Nacht keiner abgelaufen ist. Aber gerade als ich meinen Kaffeebecher in meine Hand nahm, pfiff wieder Marcus’ Rute ab. Prima, wieder ein Spiegelkarpfen mit genau 14,6 kg.
Bei hochsommerlichen Temperaturen genossen wir den Tag am See. Leider blieben die Bissanzeiger den ganzen Tag ruhig. Bevor wir ins Bett gingen, kontrollierten wir alle Ruten noch einmal. Um genau 3:40 Uhr wurden wir dann aus unseren Träumen gerissen. Wieder sollte es Marcus sein, dessen Bissanzeiger uns einen Vollrun verkündete. „Das ist er!“ - sagte er mir, als er noch im Boot den Karpfen kescherte. Beim Wiegen wurde es dann endlich bestätigt, wovon er so lange geträumt hat. Einen Spiegler mit +20 kg durfte er nun in seinen Händen halten was gleichzeitig sein neuer PB war.
Den Rest der Nacht blieben unsere Bissanzeiger leider ruhig. Als wir am nächsten Morgen unsere Fotosession mit dem in der Nacht gefangenen Karpfen machten, sollte doch tatsächlich Markos Rute nochmal ablaufen. An den Kopfschlägen merkte ich schnell, dass es wieder ein richtig guter Karpfen sein muss. Jetzt nur keinen Fehler machen. Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich wieder einen bulligen Spiegelkarpfen in meinem Kescher begrüßen. Mit voller Anspannung wogen wir ihn. Als die Waage auch dieses Mal bei +20 kg stehen blieb, hatte ich nun auch mein PB Karpfen fangen können.
„Marko“
Ich hätte nie gedacht, dass man mit der richtigen Taktik und dem perfekt dazu abgestimmten Boilies in so kurzer Zeit an die großen Karpfen im See kommt.
„Marcus“
Endlich hat es geklappt! Ich muss zugeben, dass ich anfangs schon etwas skeptisch dem ganzen gegenüber stand aber ich wurde eines besseren belehrt. Mit der richtigen Futtertaktik und dem Hintergrund Wissen aus dem Workshop bekommt man die Großen Karpfen ans Band.
Nun beendeten wir eine für uns sehr erfolgreiche Session. Neue Taktik brachte uns gleich an die Fische, wovon wir doch so lange geträumt hatten.
In diesem Sinne Marcus und Marko die Karpfen Brüder
Fortsetzung folgt…